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Ernteberichte 2020/2021

Überblick

Italien

Ertragsmenge dieses Jahr geringer

In Italien kann man trotz der regionalen Unregelmäßigkeiten von einem durchschnittlichen Jahrgang sprechen. Klimatisch gesehen war es ein ausgezeichnetes Jahr. Eine gute Reifephase mit gesunden und reifen Trauben sowie das Ausbleiben von Krankheiten war Folge. Dennoch fiel die Erntemenge, bedingt durch die schwierigen Wetterverhältnisse im Zentrum und Süden des Landes und einer dort deutlichen Ertragsminderung, etwas geringer aus als im Vorjahr. Trotz allem konnte aber auch dort eine sehr gute Traubenqualität gelesen werden. Weine mit einer ausgewogenen Balance zwischen Frucht und Säure sowie einer schönen Mineralität repräsentieren das Jahr 2020. Durch den drastischen Einschlag der Corona Pandemie auf die Wirtschaft müssen auch die italienischen Winzer mit den Auswirkungen kämpfen. Besonders die Schließung der Gastronomie hat eine Verschiebung anderer Verkaufskanäle zur Folge und neue Trends entwickelt. (Merum, 2020)

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Spanien

Uneinheitliches Bild: Niederschlag und Hitze führte zu viel Arbeit im Weinberg

Vergangenes Jahr kämpften die Winzer in ganz Spanien mit starkem Pilzbefall, weitestgehend entstanden durch die überdurchschnittlich hohen Niederschläge. Eine einschlagende Ertragsminderung berichten die Küstenregionen sowie die Region Rioja. Im Sommer stiegen die Temperaturen enorm, bis zu dem Punkt, dass Winzer Bedenken bezüglich des Wasserhaushalts bzw -mangels hatten. Zusätzlich begann die Lese 2020 im Vergleich zu anderen Jahrgängen fast ganze 2 Wochen früher. Zusätzlich wae Ribera del Duero von starken Regen betroffen und musste die Lese teils stoppen oder spontan umorganisieren. Nicht nur die Wetterbedingungen, sondern auch die hohen Restbestände in den Kellern, die durch den Ausfall der Gastronomie und Veranstaltungen zum Verkaufsstopp und Absatzminderung geführt haben, machten den Winzern zu schaffen. Im Gegensatz dazu berichtet Castilla La Mancha gute Qualitäten mit deutlich mehr Volumen. DOP Rueda, DOP Toro und DOP Bierzo ernteten zwar weniger Traubenmaterial, dennoch konnten sie sehr gute Qualitäten verarbeiten. Die spanischen Winzer beschreiben den Jahrgang als einen harmonischen mit einer schönen Frische und ausgeprägten Fruchtcharakter. Man geht von einem stabileren Alterungspotential aus als bei den kräftigen Weinen von 2019. (FWS, 2020)

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Frankreich

Champagne: Frühste Lese der Geschichte mit auffallend guter Qualität

Angefangen hat das Jahr in der Champagne mit viel Niederschlag, die bis in den Februar anhielten. Bereits im März stiegen jedoch die Temperaturen, gefolgt von einer Dürre bis hin zum Hitzerekord im Juni mit 42,9 C. Konsequenz war ein unterdurchschnittliches Traubengewicht. Winzer berichten dennoch von einer fantastischen Qualität des Lesematerials und optimalen Lesebedingungen. Die Suche und das Anstellen von Lesehelfern waren dieses Jahr durch die Pandemie etwas erschwert. Die Sicherheit der Mitarbeiter war jedoch höchste Priorität, welche durch angemessene Gesundheitsschutzmaßnahmen gewährleistet wurde. (champagne.fr)

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Rhône: Trotz viel Niederschlag und Hitze guter Jahrgang

Ein regnerischer Herbst und milder, trockener Winter leiteten einen frühzeitigen Austrieb ein. Die darauffolgende Hitze und Dürre trocknete die Weinberge aus, doch durch die angelagerten Wasservorräte des Herbstes stellte dies mehrheitlich kein Problem dar. Auch schützte die Hitze die Weinstöcke vor Krankheiten und bereitete die Trauben optimal für die Lese vor. Die Erntemenge lag dieses Jahr mit circa -8% unter dem Jahrgang zuvor und auch im Zehnjahresdurchschnitt fiel sie etwas unterdurchschnittlich aus. Die ungünstigen Wetterbedingungen hielten die Trauben jedoch nicht davon ab sich wie gewohnt zu entwickeln und reiften optimal. (cotesdurhone.com)

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Languedoc - Domaines Paul Mas

Der vergangene Herbst sowie der Winter waren sehr regnerisch. Der Versuch die Reben vor Krankheiten zu schützen war bei vielen Produzenten vergeblich. Paul Mas konnte durch verschiedenen Maßnahmen den Verlust dennoch eingrenzen und hatte keine großen Qualitätsverluste.  Die Lese 2020 wurde als der frühste Lesebeginn seit 2003 verzeichnet - ab Anfang August bis Ende Oktober wurden Trauben geerntet. Während der Ernte kam es kurrzzeitig zu Schwierigkeiten, da sich die Rebsorten in sehr unterschiedlichen Reifephasen befanden. 

Man spricht von einem außergewöhnlichen Jahrgang mit sehr guter Qualität: Dominante Fruchtaromen,  eine stabile Säure und angenehme Frische verzeichnen die neuen Weine.

Österreich

Etwas spätere Lese mit guter Traubenqualität

Kalte Nächte führten in manchen Regionen zu einem verzögerten Austrieb. Erst Anfang April stiegen die Temperaturen. Folde der vielen Sonnenstunden war eine schnelle Entwicklung der Trauben. Nach ersehnten Niederschlägen folgte ein Sommer mit hohen Temperaturen, welcher durch immer wiederkehrenden Regen durchzogen war. Anfälligkeiten bezüglich der Pilzkrankheiten waren hoch und man musste ein besonderes Augenmerk auf den Schutz der Reben setzen. Abgesehen von einer leicht verspäteten Lese berichteten die Winzer von regnerischen Tagen mit sogar teils Hagelfällen. Durch eine aufmerksame Pflege der Weinberge konnte dennoch eine gute Qualität des Traubenmaterials gesichert werden. Österreich meldet fruchtig, harmonische Weine mit einem ausreichenden Maß an Säure ähnlich dem Jahrgang 2019. (oesterreichwein.at)

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Die Domäne Wachau

  • Start Mitte – Ende September 2020
  • zeichnet sich als allgemein guter Jahrgang ab
  • Schwere Hagel und intensive Niederschläge stellt sich als große Herausforderung heraus
  • Alle Vorteile der Handlese wurden genutzt: Viel Handwerk, Selektion und mehrmaliges Durchlesen standen an

Südafrika

Knappe Kellerkapazitäten

Genaue Zahlen gibt es für die Weinlese 2021 noch nicht. Man geht jedoch von einem leicht unterdurchschnittlichen Jahrgang aus. Die hohen Niederschläge und der Schneefall sorgten für einen späten, aber gleichmäßigen Austrieb. Eine stabile Blüte, der guter Fruchtansatz und die Menge und Größe der Trauben waren für die Winzer durchaus zufriedenstellend.  Durch das Alkoholverbot und der immer noch stark anhaltenden Auswirkungen der Pandemie leerten sich die Keller nicht wie in anderen Jahren. Traubensaftkonzentrat oder Desinfektionsmittel waren bei großen Herstellern optionale Auswege.  (suedafrika-weine.de)

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Die Lese 2020 bei Simonsig

Simonsig berichtet von einem etwas verspäteten Austrieb sowie einem generell kühleren Frühling als die Jahre zuvor. Die Monate August und September verzeichneten erhöhten Niederschlag. Um Pilzkrankheiten zu verhindern, konzentrierte man sich in diesen Monaten besonders auf die Weinbergspflege. Bis Februar waren die Temperaturen vergleichbar niedrig, die Reife der Trauben verschob sich um circa eine Woche. Die Lese der weißen Trauben begann rund  zwei Wochen später als angedacht, rote Rebsorten wurden sogar zwei bis drei Wochen später geerntet. Das Traubenmaterial charackterisierte sich in diesem Jahr durch eine einwandfreie Qualität mit sehr gesunden Trauben. Es werden Weine, insbesonders mit Chardonnay und Pinot Noir mit einer geringeren Säure erwartet, mit viel Frucht und gut strukturierten, harmonischen Aromen. Die Rotweine mit einer intensiven Farbe und einer ausgezeichneten Frische, stimmen Simonsig sehr zufrieden.