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Tempranillo- Die beliebteste Rebsorte aus Spanien

Tempranillo Day 2021

Der Ursprung der Rebsorte Tempranillo ist vermutlich in der heutigen Rioja zu suchen. Mit deutlich über 200.000 ha Rebfläche, ist sie inzwischen mit Abstand die meistangebaute rote Sorte Spaniens. Aufgrund ihrer Vielseitigkeit und dem vermögen, auch Basis für sehr gefällige Weine zu sein, explodierte die Anbaufläche seit 1990 regelrecht von etwa 85.000 ha auf inzwischen fast 210.000 ha. Vor allem im zentralspanischen Kastilien und in der Extremadura wurden in den vergangenen zwei Jahrzehnten erhebliche Neuanpflanzungen vorgenommen, oft auf Kosten weißer Rebsorten wie Airén und Pardina.

Tempranillo variiert ihren Geschmack stark mit dem Terroir, auf dem sie wächst. Teils sind die Weine fruchtigduftig mit Aromen, die an rote Früchte und Kirschen erinnern. Mal dominieren florale und mineralische Aspekte. In kühlerem Klima wie in der Rioja fallen die Weine strukturiert und oft weniger alkoholstark aus, weshalb sie dort vielfach mit Garnacha cuvetiert werden. In Regionen wie Ribera del Duero und Toro, die vom kontinentalen Klima geprägt sind und starken Temperaturunterschiede von Tag zu Nacht unterworfen sind, werden die Weine fleischiger, mit saftigen Aromen von Pflaumen und Brombeeren. In warmen Regionen wie La Mancha und Valdepeñas, bringt Tempranillo runde, zugängliche, vom Duft nach sehr reifen Früchten und geringer Säure geprägte Weine hervor.

Der größte Vorteil der Sorte Tempranillo ist jedoch die ausgeprägte Harmonie. Tempranillos zeigen sich oft seidig und samtig, auch wenn sie vor Kraft nur so strotzen und rauchige Noten vom Barriqueausbau die Frucht ergänzen.

In den unterschiedlichen Regionen der iberischen Halbinsel werden zahlreiche Synonyme für die Sorte Tempranillo verwendet. Da sich die Rebsorte im Laufe ihrer Verbreitung an sehr unterschiedliche Wachstums- und Terroirbedingungen angepasst hat, existieren heutzutage zahlreiche Tempranilloklone, die sich zum Teil deutlich voneinander unterscheiden. Daher wird der Tempranilloklon »Tinta de Toro« auch des öfteren als eigene Rebsorte angesehen und in Tabellen separat aufgeführt. Die wichtigsten Synonyme sind Cencibel (La Mancha und Valdepeñas), Tinta del País (Ribera del Duero), Ull de Llebre (Katalonien) sowie Tinta Roriz und Aragonés (beide Portugal). Der Name Tempranillo kann mit »der kleine Frühe« übersetzt werden und rührt daher, dass die Sorte relativ früh reift.

Quelle: www.wein-aus-spanien.org